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Auswirkung von KI auf unsere Gesellschaft

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"Ihr könnt auch ChatGPT für diese Aufgabe verwenden." Dieser Satz zeigt, wie normal es geworden ist, KI im Alltag zu nutzen. Auch im Unterricht wird immer öfter von KI geredet und es wird sogar teilweise selbst von den Lehrern benutzt. Programme wie ChatGPT können mathematische Probleme innerhalb weniger Sekunden lösen und wer wären wir -  sowieso schon gestresste und verplante Schüler - wenn wir dies nicht mit offenen Armen empfangen würden?

Aber kann KI auch zum Problem werden? Was passiert, wenn man eine emotionale Bindung mit einem Roboter aufbaut oder diesen als eine Art Therapeuten verwendet?

Was ist KI eigentlich?

KI ist eine Konzept der Informatik in Form einer Maschine, welche in der Lage ist Aufgaben zu bewältigen, indem es die menschliche Intelligenz nachahmt und gebraucht. Intelligenz kann als das voraussichtliches Agieren, das Wahrnehmen der Umgebung, das Speichern von Informationen in Form von “Wissen”, das Lösen von Problemen, das Treffen von Entscheidungen, aber auch als das Verstehen von Sprache definiert werden.

Wo wird KI verwendet?

In den letzten Jahren lässt sich ein Phänomen vorfinden, was als Einbürgerung von KI bezeichnet werden kann. Mittlerweile sind virtuelle Assistenten, die Nutzung von Sprachbefehlen und teilweise sogar die Nutzung von menschenähnlichen Robotern Teil der Normalität. Arten von KI-Nutzung, die in den letzten Jahren auch spezifisch geprägt wurden, sind ChatGPT, Character.AI und Deepfakes. Sogar Google, der meist genutzte Browser, hat jetzt einen weiteren Schritt in der Nutzung von KI zum Suchen gemacht. Bei jeder Suche wird nun als erstes eine KI-generierte Zusammenfassung der Ergebnisse angezeigt. Auch Soziale Medien wie Tiktok, Instagram und X nutzen nun KI. Sie füttern teilweise “nur” die Posts ihrer Nutzer und deren Aktivität in ihre KI-Algorithmen. Bei X kann man aber beispielsweise zusätzlich die plattformeigene KI “Grok” benutzen. Dies kann man beispielsweise tun, indem man Grok unter einem anderen Post markiert und der KI eine Frage zu dem Post stellt, woraufhin prompt eine Antwort folgt. Auf X und Facebook werden in der EU sowie in weiteren Ländern eine Altersregistrierung per KI-Scan von Gesicht oder Personalausweis erforderlich, um die landeseigene Altersbeschränkung härter zu kontrollieren. Außerdem soll es eine KI-Chatkontrolle für Programme wie Messenger, Signal und WhatsApp
geben, um Kinder zu schützen sowie Missbrauch und politische Ausartungen zu verhindern. Trotz des eigentlich verständlichen Grundes, wirft dies bei vielen Bürgern ein Hinterfragen des Rechtes auf Privatsphäre auf.

Inwiefern hindert Datenschutz die KI?

Bei einem Gespräch mit KI lernt diese von früheren Konversationen und verbessert sich ständig. Die KI studiert die Gefühle, Reaktionen und Aussagen des Nutzers und setzt diese Informationen bei darauf folgenden Gesprächen ein.

Manche Nutzer benutzen ihre Chatbots sogar als eine Art Therapeuten oder teilweise sogar als romantischen Partner. Eine Regulierung dessen ist noch nicht im Umlauf und trotz der neuen Einschränkungen von ChatGPT, welche die Kontrolle der Chats von Minderjährigen durch ihre Eltern und dem Verhindern romantischer oder sexueller „Rollenspiele“ einführten, gibt es noch Wege diese zu umgehen. Auch die App „Character.AI“ ermöglicht es Kindern selbst Bots von fiktiven Charakteren,
Berühmtheiten und Menschen, die sie kennen, zu erstellen. Daten werden gesammelt und die Fähigkeiten der KI, den Nutzer zu befriedigen, werden durch diese gespeicherten Informationen immer besser. Es gibt immer mehr Menschen, die einer KI ihre größten Geheimnisse, Wünsche und teilweise sogar Verbrechen anvertrauen. Auch wenn OpenAI Moderatoren
hat, die strafbare Chats, an die Polizei weiterleiten, gibt es trotzdem noch Extremfälle. Zum Beispiel der Fall, bei dem ChatGPT die radikalen Ideale eines Mannes so weit bestätigt und validiert hat, dass dieser einen Mord beging. Auch Menschen wie Pädophile, Stalker, Zoophile oder Fanatiker können KI nutzen, um ihre Fantasien zu erfüllen. Eine Art Rollenspiel mit einem ChatBot ist hier noch das harmloseste, da andere KIs wie SoraAI, Grok und ähnliche sogar teilweise
hyperrealistische Videogenerationen anbieten, welche kaum reguliert sind und dem Nutzer eine breitfächerige Auswahl an Videos in kürzester Zeit generieren. Zu ähnlichen Zwecken werden auch Deepfakes genutzt, welche auf ein vorhandenes Video einer Person, das Gesicht einer anderen einsetzen können.

Kann KI unsere Arbeitsplätze gefährden?

Manche Begründer der KI bestätigen oft, dass KI keine Gefahr für uns Menschen darstellen würde. Ob die KI lediglich als Assistent, Arbeitserweiterung oder Hauptarbeiter eingesetzt wird, ist ungewiss. Jedoch wurden schon zum jetzigen
Zeitpunkt, Arbeitnehmer im Technologiesektor, wie beispielsweise von Microsoft oder Intel, entlassen. Es gibt auch Unternehmen, welche KI-generierte Schauspieler vermarkten. Kunstwerke oder Designs werden mittlerweile häufig, ob in Reinform oder Motivdruck, auch nur noch von KI generiert, womit ein sowieso schon gefährdeter Job immer weniger
lukrativ wird. Oft werden KI-generierte Produkte nicht einmal als diese gekennzeichnet und der Unterschied zwischen menschlichen und künstlichen Kreationen, wird immer minimaler. Zudem wird die KI in der Schule sowie am Arbeitsplatz immer mehr akzeptiert. Lehrer schlagen vor, ChatGPT für gewisse Aufgabenstellungen zu nutzen, welche kreativ ausgelegt sind, sei es Text- oder Bildgenerierung. Selbst am Arbeitsplatz, wo man meinen könnte, dass ihre Professionen den einzelnen Arbeitnehmern wichtig sind oder ihre Leidenschaft ist, wird oft KI-Nutzung gefördert oder in anderen Fällen nur von den Arbeitnehmern hinterrücks für ihre Aufgaben, wie beispielsweise Emails, genutzt. Dies sind alles reale Fälle und KI hat noch nicht einmal ihren Höhepunkt erreicht. In der Zukunft ist es durchaus möglich, dass KI immer mehr Arbeitsplätze übernimmt und die Option zur Ausbildung für verschiedene Fachbereiche größtenteils bis komplett vernichtet.

Was ist die Problematik mit KI und Copyright?

Lehrer, Ausbilder beziehungsweise Aufklärende an Arbeitsplätzen oder Schulen und sämtliche andersweitige Nutzer von KI, sind sich oft nicht bewusst, dass mögliche Fehlinformationen nicht der einzige Nachteil von KI sind. Vor allem das präsente Copyright-Problem ist einer der negativen Faktoren. KI bezieht seine Werke, künstlerisch und schriftlich, mit denen
es trainiert wird, von Werken, die eigentlich durch das Urheberrechtsgesetz geschützt werden. Es benutzt Kunstwerke, die auf Sozialen Medien veröffentlicht werden und kann auch vom Nutzer selbst mit urheberrechtlich geschützten Bildern gefüttert werden, um den Stil dieser nachzuahmen. Man kann hierbei oft feststellen, dass verschiedene KI Kunstwerke den Kunststil von bekannten, aber auch weniger bekannten Künstlern nachahmen, wie beispielsweise Hayao Miyazaki, der
einer der Gründer des bekannten japanischen Animationsstudios Studio Ghibli ist. Es werden nämlich oft, unter Nutzen von ChatGPT, den Stil von Studio Ghibli nachahmende Zeichnungen erstellt und teilweise gepostet. Dies ist nicht nur aufgrund des Copyrights dramatisch, sondern auch weil die Kreativität, insbesondere von jungen Menschen wie Schülern, eher
gefördert werden sollte, anstatt kreative Arbeitsaufträge, KI zu überlassen.

Hat KI eine Auswirkung auf die Umwelt?

Auch KI hat einen CO2-Fußabdruck. Die rechnerischen Arbeiten der KI sind zu hohem Maße auf spezialisierten Prozessoren, wie beispielsweise Grafikprozessoren, ausgelegt. Diese Prozessoren verbrauchen Unmengen an Energie und Strom. Ein Training eines einzelnen KI-Modells kann dem CO2-Ausstoß einiger, voll ausgenutzter Autos entsprechen. Doch der wohl besorgniserregenste Faktor ist der Wasserverbrauch der KI, also ihrer Datenzentren. Um die Prozessoren der Datenzentren zu kühlen, verwenden diese um die 20 Millionen Liter sauberes Trinkwasser weltweit pro Tag. Hinzu kommt noch der indirekte Wasserverbrauch von nachhaltigem Strom. Pro Frage an ChatGPT werden zum Kühlen 0,00032176 Liter verwendet. Obwohl dies alleinstehend wenig wirkt, verbraucht ChatGPT täglich rund 148,24 Millionen Liter Wasser. Die
Wohngebiete in Nähe von KI-Datenzentren sind quasi trockengelegt. In Gebieten mit einer ohnehin vorhandenen Wasserknappheit oder in Extremfällen kann es sein, dass gar kein bis nur minimales Wasser für das örtliche Wassersystem übrigbleibt. Selbst das verbleibende Wasser ist verschmutzt mit Chemikalien wie Öl, Plastik oder ähnlichem. Zudem sind
die genannten Zentren Tag und Nacht laut und stark beleuchtet. Wälder und Gelände werden plattgemacht und der Energieverbrauch treibt die Elektrizitätskosten der umliegenden Wohngebiete in die Höhe. Gebiete in weniger fortgeschrittenen Provinzen leiden unter diesem System am meisten, da ihre Elektrizitäts- und Wasserzufuhr ohnehin niedrig ist. In 2025 wurde, laut Öko-Institut, festgestellt, dass die IT-Industrie, basierend auf KI, über 20% des Elektrizitätsverbrauchs und über 5,5% der CO2-Emissionen weltweit ausmacht. Dies entspricht über 50 Milliarden Kilowattstunden und laut Berechnungen wird sich dies bis 2030 auf 550 Milliarden Killowattstunden erhöhen.

Fazit

Kunst war unsere erste Sprache, erste Ausdrucksmöglichkeit in Form von Höhlenmalerei und Schnitzen. Kunst soll eine Botschaft, ein Gefühl oder eine Kritik rüberbringen. Kunst ist wertvoll und bedeutsam, der Prozess befreiend und Kreativität essenziell. Sie hilft uns beim Visualisieren unserer Gedanken und dem Verstehen der Vergangenheit. Wenn wir dann ideenlose Kunstersatzprodukte konsumieren, die Kunst auf bloße Objekte reduziert, spielt unsere Kreativität eine immer kleinere Rolle in unserem Leben, was meiner Meinung nach nicht passieren sollte.

Zudem hat KI noch andere negative gesellschaftliche Auswirkungen, die die positiven deutlich überwiegen. Sie trägt zur Desozialisierung von jungen Menschen und Menschen mit psychischen Problemen bei und kann deren Zustand verschlimmern oder mentale Krankheiten erst hervorrufen. Kinder, die einer KI ihre tiefsten Geheimnisse anvertrauen oder die KI als Mensch, Freund oder romantischen Partner betrachten, erfahren eine Art Realitätsverlust. Die fehlende Regulation der KI trägt meiner Meinung nach nur zu den vorhandenen Problemen wie auch zu den steigenden Emissionen und zu dem voranschreitenden Klimawandel bei. Wenn KI und Realität verschmelzen, weil beides sich nicht mehr voneinander unterscheiden lässt, wenn manche Menschen nicht mehr selbst fähig sind kritisch zu denken, ist dies ein extremes Beispiel, aber ohne baldige Gegenmaßnahmen nicht als realitätsfern einzustufen.

Eva Martin (E1)

Bild von BOSKAMPI auf Pixabay
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